Vergangenes

Vergangenes: Was Du Liebe nennst

Vergangenes.

Gib mir mehr von dem, was ich Liebe nenn’

Dein Brustkorb senkt sich langsam, hebt sich langsam. Dein Herzschlag ist ruhig, gleichmäßig. Auf und ab hebt sich deine Brust. Du bist warm. Mir wird dadurch warm. Eine Wärme, die meinen ganzen Körper durchzieht. Ich fahre mit meiner Hand deinen Rücken auf und ab. Du liebst das.

Baby, gib mir mehr von dem, was ich Liebe nenn’.

Wir sind so nah. Der Moment fühlt sich ewig an. Es gibt keinen Ort, an dem ich gerade lieber wäre, als hier. In deinem Bett. Mein Kopf auf deiner Brust. Auf und ab. Gefühl der Unendlichkeit.

Ich park’ mein Herz bei Dir heute Nacht.

Doch der Moment ist alles andere als unendlich. Langsam schleichen sich die Gedankenmonster in meinen Kopf. Klopfen erst leise an, ich mach’ nicht auf. Sie klopfen lauter. Ich mach’ nicht auf. Der Moment ist zu kostbar. Sie treten die Tür ein.

Auch, wenn es keine Liebe ist, ich liebe es.

Es ist nicht nur deine Brust, die auf und ab geht. Es sind wir. Achterbahnfahrt. Ich bin hier auf meiner Insel. Ich bin sicher. Du bist da. Ich bin da. Macht uns das zu einem wir?

Oh Baby, gib mir mehr von deiner Fake Love.

Deine Hand streicht über mein Gesicht. Du drehst deinen Kopf und gibst mir einen Kuss. Verweilst dabei etwas zu lange. Atmest tief. Schaust mich an. Lächelst. Dein Lächeln. So echt, so ehrlich, so sehr du. Es war das erste, was ich an dir geliebt habe. Dein Lächeln. Die Monster sind da.

Hilf mir zu vergessen was war.

Mein Kopf passt so perfekt in deine Schulterkuhle. Wie ein Puzzle, in dem sich das letzte Teil ohne anecken in seine Form einfügt. Dafür gemacht. Deine Brust senkt sich auf und ab. Auf und ab. Ich bin gerade oben. Noch ein kleines bisschen Zeit wird vergehen, dann werde ich unten sein. Wie deine Brust.

Du schnarchst. Unfassbar laut. Doch der gleichförmige Rhythmus wird zu meinem Lieblingslied. Er beruhigt mich. Dass ich ihn höre zeigt mir, dass Du da bist. Immer, wenn Du da bist, ist alles gut.

Du schließt die Tür. Piep. Der Aufzug kommt. Ich fahre runter. Der Aufzug auch. Ich trete aus der Haustür und die ersten Sonnenstrahlen treffen mein Gesicht. Warm. Aber ich friere. Das geparkte Herz fährt langsam aus der Parklücke, zurück auf die Straßen der Großstadt. Du wirst hier wieder Parken. Vor dem Platz steht ein Reserviert-Schild. Es trägt deinen Namen. Auch, wenn er so oft leer bleibt. Das Schild steht.

Du bist nicht da, aber immer hier. Das nenn’ ich Liebe. Und wenn der Tag gekommen ist, an dem Du mir das gibts, was Du Liebe nennst, werden wir den Sinn erkennen. Und ich deine Logik, die ich so oft nicht verstehe, verstehen.

Du bist so unfassbar klug, es raubt mir manchmal den Atem. Deine Augen sind so unfassbar schön, er raubt mir manchmal den Atem. Es raubt mir den Atem dabei, wenn ich versuche, über deine Mauer zu springen, wenigstens versuche, einen kleinen Blick dahinter zu erhaschen. Und dann, einfach so, öffnest Du eine Luke in deiner Mauer. Ich sehe hindurch, und hoffe so sehr darauf, dass mir nicht gefallen wird was ich sehe. Ich schaue hindurch.

“So sieht’s aus, wozu der ganze Schwermut,
hör’ lieber zu, blick’ nach vorn und fühl’ dich sehr gut.” – Absolute Beginner

So viel Du. Hinter all’ deinem logischen Denken, deiner Intelligenz, deiner Mauer, stehen die Beginner. Ich liebe, was ich sehe. Danke, dass du mir mehr davon gibst, was Du Liebe nennst.

Irgendwann werden wir uns das geben, was wir Liebe nennen. Wenn aus Füchsen Rudeltiere werden. Ahnma.

Off Topic: Unter dem Titel “Vergangenes:” veröffentliche ich ältere Texte. Texte aus schon lange oder erst kurz vergangenen Tagen. Etwas glücklicheren, etwas traurigeren oder etwas genauso Tagen.

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