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Hoffnung ist raus.

Hoffnung ist überbewertet. Denn was sagt Hoffnung schon aus? Nichts. Nur, dass der Status Quo nicht richtig ist. Dass er sich ändern muss. Nein – es erstrebenswert wäre, wenn er sich ändert. Hoffnung ist zerbrechlich. Hoffnung ist instabil. Hoffnung ist fragil. Wenn ich Hoffnung visualisiere ist sie ein kleines, schwaches Mädchen, das weint. Hoffentlich. Dass die Hoffnung sogar ein eigenes Adverb bekommen hat…Hat sie gar nicht verdient! Sie ist leer, ein Wort, dass für leere Floskeln gebraucht wird, die eigentlich nichts anderes sagen, als dass man gerade in der Scheisse sitzt! An Hoffnung kleben für mich negative Konnotationen, wenn mir jemand sagt, ich solle einfach Hoffnung haben oder, dass man nur hoffen kann, oder die Hoffnung zuletzt stirbt.. Da fährt direkt mein Herz mit seinem Fingernagel über die Tafel. Hoffnung ist passiv, kraftlos, hinterlistig, warten, das eine Prozent, wundergleich unwahrscheinlich. Die Hoffnung hat ausgedient. Die Hoffnung ist übersät mit einem schimmligen Film, mit kleinen weissen Flusen. Hoffnung ist das überschätzteste Konstrukt unseres Daseins. Hat ausgedient, muss Platz machen. Für etwas neues. Für etwas mit Bestand. Für etwas, was auf Betonpfeilern fußt, was 156 Kilogramm stemmt – etwas lebendiges, etwas aktives, etwas, dass das kleine Herz von der Couch tritt. Wir hören jetzt auf zu hoffen. Es ist Zeit für Vertrauen. Wir vertrauen darauf, dass alles gut wird. Und am Ende wird alles gut.

Mach es oder lass es! Hoffnung ist keine Strategie.

Limbeck, Martin

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