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Kryptonit Menschen – Die ewige Wunde

Habt ihr auch einen Kryptonit Menschen? Denjenigen, der egal wie lange es her sein mag, niemals den Weg aus den Gedanken und dem Herzen gefunden hat? Derjenige, gegen den niemand anderes eine Chance hat, der auch in zehn Jahren vor der Tür stehen könnte und wir mit ihm gehen würden – ohne zu fragen, wohin?

Kryptonit Menschen sind die, die unser Herz so sehr berührt haben, wie es andere nie geschafft haben. Die uns sprachlos gemacht haben und gleichzeitig Worte in unsere Seele gelegt haben, die wir bis dahin nicht kannten. Die, deren Name immer dazu führen wird, dass unser Herz einen kurzen Aussetzer macht. Es sind die, die ein Davor und ein Danach in unserem Leben markieren.

Kryptonit Menschen. Die Menschen, die uns so viel Schmerz bereitet haben, denen wir aber keine Sekunde dafür böse sein könnten. Das obere Ende der Messlatte. Die, die alles neu definiert haben. Die, die den Satz, Zeit heilt alle Wunden, ad absurdum geführt haben.

Mit dem Kryptonit Menschen fühlt es sich immer so an, als sei da noch etwas offen. Als wenn das noch nicht alles gewesen sein kann. Nicht alles gewesen sein darf. Ganz egal, wie viele Monate und Jahre vergangen sind, seit wir das letzte Mal in ihr Gesicht geblickt haben. Ein Mensch, der unser eigenes Leben so erschüttert hat, dass die Dinge danach nie wieder auf ihren ursprünglichen Platz zurückgefunden haben.

Zu wissen, dass es diesen einen Menschen irgendwo da draußen gibt, es uns aber nicht vergönnt ist, ihn an unserer Seite zu haben. Das ist mit Schmerz verbunden, einem Schmerz, der immer latent da ist, im Hintergrund, an manchen Tagen mal mehr und dann mal weniger. Denken wir an ihn, müssen wir Lächeln, die Art von Lächeln, die so unfassbar wehtut. Weil er nicht da ist. Nie mehr da sein wird und vielleicht auch nie richtig da war.

Ich glaube, dass dieser Mensch zur Kategorie Lektionen  im Leben gehört, allerdings zu den Lektionen, aus denen wir höchstens mit der Note befriedigend rauskommen. Lernen tun wir, aber loslassen, so ganz, das gelingt uns nie. Sie stellen so viele Fragen und sobald wir die Antworten glauben gefunden zu haben, sind sie nicht mehr da. Wir fragen uns, wo sie sind. Mit wem sie sind. Ob es ihnen gut geht. Ob sie glücklich sind.

Trotz diesem unglaublichen Leid, dass wir durch unseren Kryptonit Menschen erfahren, glaube ich fest, dass es ein Privileg ist, ihn getroffen zu haben. Das Gefühl kennengelernt haben zu dürfen, solch eine extreme Zuneigung zu einem anderen Menschen zu empfinden. Eine Zuneigung, die unser ganzes Leben lang bestehen wird, egal, wo wir gerade sind und wer gerade neben uns liegt.

Gerade, wenn wir uns durch einen Dating-Dschungel wie Tinder durchschlagen, wird uns immer mehr bewusst, wie einzigartig es ist, einen Menschen zu treffen, der uns auf so vielfältige Arten berührt. Durch sein Aussehen, seinen Humor, seine Gedanken, durch sein ganzes Mensch sein.

Mit dem Kryptonit Menschen ist es ein bisschen so, wie mit dem Traum, den wir irgendwann im Laufe unseres Lebens aufgegeben haben. Wir wissen zwar, dass wir den Traum in diesem Leben wohl nicht mehr in die Tat umsetzen werden, doch in unserem Hinterkopf sitzt er doch immer, und wenn wir dann zu viel Vino Blanco getrunken haben, erzählen wir von ihm. Von damals. Von der Liebe und von den Tränen. Von diesem einzigartigen Gefühl. Das wir nie mehr gefunden haben.

Loslassen, zu sehr wir möchten, weil der Schmerz doch immer irgendwie stumpf ins uns pocht, es gelingt uns nicht. Es ist wie der beste Kuchen der Welt, von dem wir einmal kosten durften, und an dessen nachbacken, egal, wie genau das Rezept eingehalten wird, jeder scheitert.

Wir haben gelernt von unserem Kryptonit Menschen. Und wollten so gerne immer weiter lernen. Doch das müssen wir ohne ihn. Hier nützt die Liebe in Gedanken. In Gedanken können wir bei ihm sein, bei unseren gemeinsamen Momenten, deren Erinnerungen uns ab und zu immer noch aus der Bahn werfen. Dankbar sein, das Gefühl erlebt haben zu dürfen. Dankbar sein, unseren Kryptonit, unsere Schwachstelle zu kennen, sie gar anzuerkennen, für das, was sie ist. Ein Zeichen der größten Gefühle zu einem anderen Menschen.

 

He branded my soul. That’s not something you can rid yourself of.

29 Kommentare

      • Ines

        Oh ja, endlich hat es einen Namen! Bisher tappte naeherte ich mich immer nur an, aber KryptonitcMensch passt super, erst gestern davon zum 1. Mal erfahren. Ich leide immer noch sehr – nach fast 2 Jahren

        • Charles

          Hallo Ines,

          ich möchte Ihnen keine Angst machen, aber ich leide seit 23 Jahren und NICHTS wird besser!!

          Ich bin nur froh, dass diese Frau nicht aus meinem direkten Umfeld kam.
          Wäre das der Fall gewesen, wäre ich heute wohl nicht mehr da, weil ich das nicht ausgehalten hätte.

          Ich wünsche Ihnen viel Kraft.
          Es sind ja jetzt fast 2 Jahre seit Ihrem Post vergangen, vielleicht sieht die Welt bei Ihnen mittlerweile ja wieder deutlich besser aus!

          Beste Grüße

          Charles

    • Yvonne

      Liebe madame fox,
      unglaublich treffend Deine Worte. Sie standen eins zu eins aus meinem Empfinden. Jedes Wort. Meinen Kryptonit Menschen habe ich vor 5 Jahren getroffen. Wie oft habe ich mich in den letzten 4 Jahren verurteilt ihn nicht loslassen zu können. Inzwischen lebe ich mit diesem Menschen in Frieden in meinem Herzen. Habe akzeptiert, dass er immer da sein wird, freue mich über die intensiven Erinnerungen und bin dankbar zu den Menschen zu zählen, die diese intensive Liebe erleben durften. Erst heute habe ich ihm eine Nachricht geschickt, um zu hören wie es ihm geht. Die Nachrichten bleiben immer unbeantwortetet, aber das spielt keine Rolle. Es ist immer wieder das Gefühl in mir wissen zu müssen, wie es dem anderen geht, wo er steckt und ob er glücklich ist. Und ja, selbst meine damalige Psychologin hat mir bestätigt, auch nach 10 Jahren wirst du sofort, ohne zu zögern mit ihm gehen, egal wohin. Es ist verrückt und unerklärlich. Aber auch so besonders!
      Danke für deine Worte. Auch, wenn ich weiß, dass ich nicht verrückt bin, tut es gut zu wissen das es anderen Menschen genauso geht.
      Liebe Grüße Yvonne

      • Madame Fox

        Liebe Yvonne,

        da der Text schon ein wenig älter ist, habe ich beim Lesen deiner Worte ein bisschen Gänsehaut bekommen! Danke dir für deine Worte! Auch mich macht es immer ganz froh, zu wissen, dass andere Menschen ähnliches empfinden. Verstehe das auch mit den Nachrichten total – erst, wenn man das große Glück in dem ganzen Schmerz erkennt, kann man es zu schätzen wissen. Und, wer weiß – wir wissen ja alle nie, was in zehn Jahren passiert 😉
        Pass auf dich auf!
        Liebe, Madame Fox <3

        • Bernhard

          Sehr gut beschrieben finde ich.
          Mein Krypto- Mensch ist nach 30 Jahren (Auslöser war ein Song) wieder in meinem Herzen auferstanden. Der ganze Schmerz kam wieder hoch. Kontaktversuche blieben erfolglos- vielleicht war das auch besser?
          Es hat etwa 1 Jahr gedauert bis ich wieder meinen Normalzustand erreicht habe.
          Nebenwirkung war eine Neurodermitis

          • Angelina

            .. es ist so wunderbar was du hier für Zeilen notiert hast..

            Ich habe auch diese eine bestimmte Person… seit über 10 Jahren ist er in meinem Leben.. und manchmal weniger und auch manchmal extrem stark… da muss ich meine Zähne zusammenbeissen damit ich meine Ehe nicht aufs Spiel setze… Nur leider ist es bei uns so… das wir uns gegenseitig als diese “Verbindung” ansehen.. er war sogar die Person die mir erklärte was er für mich seit all den Jahren empfindet…
            Und ja nach ein paar Recherchen habe ich es auch in mir gefühlt…
            Danke für diesen wunderschönen Text!! Danke..

      • Sonja

        Der Text ist schon 3 Jahre alt, aber erst jetzt gab es für mich einen Anlass, nach Kryptonit-Mensch zu suchen. Und das ist mit Abstand der wundervollste, treffendste, berührendste Text, den ich finden konnte. Alles stimmt, jedes Wort, und ich hab Tränen in den Augen – aus Trauer, weil es vorbei ist und nie wieder kommt, aus Freude, weil es überhaupt passiert ist und dieses bittersüße Gefühl, das die Mischung aus allem ist. Vor allem aber das nicht beendete, das „was wäre gewesen, wenn“.
        Und das, was immer wieder hochkommt, wenn man wieder zu viel in andere Richtungen fühlt, zu viel Wein trinkt, zu viel Spaß hat. Genau dann fehlt er, genau dann möchte man ihn dabei haben und den Moment mit ihm teilen. Wieder und wieder und wieder das erleben, was man schon einmal zusammen erlebt haben.
        Und dann wiederum der harte Boden der Tatsachen, dass man dieses Gefühl allein fühlt.
        Danke für den Text, der genau zu meinem Gefühl und meinem Kryptonit-Menschen passt.

        LG
        Sonja

        • Madame Fox

          Liebe Yvonne,

          ich bin immer wieder sprachlos, wie viele andere auch Erfahrung mit dem Kryptonitmenschen gemacht haben.
          Danke, dass du deine Gedanken geteilt hast.

          Liebste Grüße,

          Madame Fox <3

        • Torsten

          Danke für Deine Worte, ich lese es immer wieder… Du triffst es so gut…Ich könnte jedes Wort unterschreiben.
          Und die Wunde heilt seit fast 30 Jahren nicht….

  • Red Skies Over Paradise

    Volltreffer. Mir kamen beim Lesen nicht nur fast ein wenig die Tränen, nein, sie kamen. | Auf einem Platz in unserem Herzen stehen ihre Namen an der Wand. [Tomte: Ich sang die ganze Zeit von dir] | Wohl wissend, dass die Kryptonit-Menschen niemals vor unserer Tür stehen werden (und wir nie in Versuchung kommen werden, alles stehen und liegen zu lassen, um – egal wohin – mit ihnen zu gehen), können wir doch an sie denken, so: Leuchtende Menschen. Nicht weinen, dass sie nicht bei uns sind. Lächeln, dass wir ihnen begegnen durften. [frei nach Konfuzius] | Liebe Grüße, Bernd

  • Evilcat1909

    Ja, auch ich habe einen Kryptonitmann… Nie werde ich diesen Tag im Juni vor vielen Jahren vergessen, an dem er für immer aus meinem Leben verschwand. Danach war nichts mehr wie zuvor, auch ein Teil von mir verschwand für immer und ewig.

  • Hans

    Ich schreibe zutiefst beeindruckt … und weine

    Heute Nacht erhielt ich den Link zu diesem Bericht von einer ganz besonders lieben Freundin …. einer Freundin welche ohne jegliche einseitig gehaltenen Interessen für mich zu einem ganz besonderen Menschen deshalb wurde, weil sich unsere Herzen und jene damit verbundenen tiefen Empfindungen immer wieder erneut auf allerfeinste Weise wiederfinden.

    Sie schrieb dazu: Hallo lieber Hans, ich schicke dir diesen Artikel, da ich denke das du ein Krytonit Mensch für viele andere gewesen bist und noch bist. Es ist unverkennbar das du schon viele Herzen berührt hast … zuletzt das von deiner Schwiegermama.

    Zur Schwiegermama: Sie verlor von 8 jahren ihre einzigartige Tochter und machte erkennbar eine Faust in der Tasche, in der Hoffnung dadurch um den fürchterlichen Schmerz bewältigen zu können. Als diese Mutter vor einer Woche bei mir war, habe ich ihr von unvergleichlicher Liebe begleitet, berichtet das ihre Tochter die größte vorstellbare Liebe in meinem Leben ist und nichts in diesem Universum geeignet ist diese Liebe zu erschüttern. Sie hat danach einzigartige liebevolle Tränen geweint.

    Ich schrieb eben an meine Freundin: Ich bin immer noch zutiefst beeindruckt. Ich bin mir sehr bewusst das ich ein Leben lang das ehemals so verletzte Herz habe sprechen lassen und auch bewusst Spuren hinterlassen habe, welche nach dem Verlust meiner größten Liebe des Lebens womöglich um ein vielfaches verbindlicher … ehrlich offen, nach aussen wirken. Dies vor allem deswegen weil mich die LIEBE so einzigartig überzeugen konnte. Möglich sogar das die negativen Erfahrungen in meinem Leben die Empfindsamkeit dieser Liebe um ein vielfaches gesteigert haben. Aber, ich sehe selbst ohne jeden Zweifel die Demut dessen was ich geschenkt bekommen habe und bin in tiefster Dankbarkeit gelegentlich … mit den Seelen der Menschen verbunden, die ich liebe.

    So ist das meine liebe Freundin …. ich glaube mein Herz würde brechen und meine Tränen wären so groß wie Fußbälle, wenn ich nicht an der Liebe festhalten dürfte, die mir alles schenkte was ich mir in meinem Leben aus tiefster Seele gewünscht habe. So kann ich nicht anders als das Herz sprechen zu lassen, um demütig vor den Dingen zu stehen welche mich selbst zutiefst berührt haben. …… Dazu gehörst auch DU

  • a.lyrika

    Es war vor fast 4 Jahren und es hat sofort summ gemacht. Aber auf eine völlige andere Art, als wir sie kannten:
    2 Kryptonite begegenen und erkennen sich. Es ist verrückt aber er ist es für mich, so wie ich für dieser Krytonit-Mensch für ihn.
    Es war das Beste und und auf wunderbare Art auch schmerzvollste, was uns beiden je passiert ist.
    Kontakt haben wir immer wieder mal und sind gute Freunde geblieben.
    Dennoch ist uns klar, dass es ein gemeinsames Leben niemals geben wird.

    Und werden wir uns auch niiemals mehr iin den Armen liegen können, in den Sinnen sind wir stets beiander.
    Ganz egal was oder wer uns noch passiert.

    Danke für diesen Artikel:
    Ich hatte ein Lächeln im Gesicht und Tränen in den Augen

  • Maddy

    Ich weine! Ich weine und weine
    Deine Worte haben es so treffend beschrieben. Seit 16 Jahren habe ich diesen Kypromann. Ich bin seit 14 verheiratet habe 2 tolle Kinder und komme einfach nicht darüber hinweg, wie und das es überhaupt geendet hat.
    Auf der Stelle würde ich, ohne zu zögern, ALLES (ja tatsächlich auch meine Familie) hinter mir lassen und mit ihm gehen.
    Ich liebe meinen Mann, ich liebe meine Kinder und mein Leben – aber auf diese Weise, wie er mich damals in meinem Herzen berührt hat , hat es niemand geschafft.
    Ich bin glücklich, aber es gibt Tag (wie heute) da denke ich, den ganzen Tag an nichts anderes als an ihn. Ich weiß wo er wohnt, wo er arbeitet und unsere Leben spielen sich sogar in der selben Gemeinde ab und teilweise im selben Freundeskreis, doch er tut mir nicht gut. Sehe ich ihn drehe ich mich weg, würde ich in seine Augen schauen wäre ich verloren und das schlimmste, wüsste er davon würde er es vermutlich ausnutzen.
    Deswegen drehe ich mich weg, vermeide gemeinsame Treffen und bleibe weiter mit meinen Gedanken alleine – niemand weiß davon.
    Ich kann niemandem davon erzählen da mich alle für verrückt erklären würden, nachdem wie damals alles abgelaufen ist.
    Aber dieses Gefühl, von damals und meine Gefühle für ihn sind nach wie vor die stärkste Empfindung meines Lebens.
    Ich gebe dir recht. Es ist ein Privileg! Diese tiefe bedingungslose Liebe ohne Wenn und Aber empfinden zu dürfen ist das beste und grausamste was mir im Leben passiert ist. Man fühlt so stark, daß es körperlich weh tut.
    Danke für diesen Text!

    • Madame Fox

      Liebe Maddy,

      auch, wenn damit unheimlich viel Schmerz einhergeht – sei dir bewusst, dass das Empfinden dieser tiergehenden Gefühle eine Erfahrung ist, die manche Menschen ihr ganzes Leben nicht machen. Das hilft mir oft.

      Merci für das Teilen deiner Gedanken,

      Liebste Grüße,
      Madame Fox <3

  • daniela

    ich bin so froh diesen Artikel diese wunderbare Beschreibung gefunden zu haben. Genau so geht es mir seit 30 Jahren mit einem Mann den ich nie vergessen konnte. Nun hat er mir nach all dieser Zeit wieder geschrieben wir sind in Kontakt und ich weiss ich sollte nicht kann aber einfach nicht anders. auf der einen Seite bin ich unendlich dankbar dafür dass er mich gesucht hat und auf der anderen Seite ist da diese unendlich tiefe Traurigkeit darüber dass wir unsere Liebe nie leben können. Ich muss mich wieder von ihm lösen nur noch ab und zu an ihn denken schaffe es jedoch im Moment einfach nicht.

  • Charles

    Liebe Madame Fox,

    auch ich möchte mich einreihen und Ihnen für diesen tollen, wenn auch schmerzhaften Text danken, drückt er doch die gesamte Gefühlswelt von uns “Kryptoniern” 😉 aus.

    Wir kennen alle die Phasen und durchleben sie immer wieder, egal wie viel Zeit dazwischen liegt und wie sich unser Leben entwickelt hat.

    Ich kann für mich sagen, dass die Trennung mich beruflich Dinge hat sehen lassen, die ich mit ihr nicht gesehen hätte.
    Hong Kong, Shanghai, Peking, Taipeh, Malaysia, Bangkok, Australien, Neuseeland, USA sowieso und vieles anderes mehr.

    Ich habe dort stressige, aber auch wunderschöne Wochen/Monate verbracht und dennoch, wann immer ich Fotos betrachte, oder im Kopf Dinge Revue passieren lasse kommt der Gedanke: um wie viel schöner wäre es MIT IHR gewesen!?

    Natürlich irrationaler Gedanke, weil ich wie erwähnt mit ihr nie dort gewesen wäre, aber sie läßt mich nicht los, ich lasse sie nicht los, wie auch immer, der Schmerz ist da, mal mehr, mal weniger, aber leider immer noch zu oft und mit jetzt 58 wird er mich wohl auch bis zum Ende begleiten.

    Ich wünsche euch allen einen schönen Tag und weiterhin viel Kraft!!

    Liebe Grüße

    Charles

  • Torsten

    Danke für Deine Worte, ich lese es immer wieder… Du triffst es so gut…Ich könnte jedes Wort unterschreiben.
    Und die Wunde heilt seit fast 30 Jahren nicht….

  • Mark

    Liebe Madame Fox,

    Deine Schilderung hat mich so sehr berührt, nahezu alles kann ich direkt unterschreiben. Vielen Dank dafür, dass Du das wunderbar formuliert und getroffen hast.

    Ich bin in meiner Ehe bereits über die Silberhochzeit hinaus und habe drei wunderbare Kinder. Doch meine alte Wunde heilt bereits seit weit über 30 Jahren nicht.
    Es kommt dazu, dass ich der Verursacher der Wunde war und vor allem, dass ich Ihr und auch mir diese Wunde zwei mal zugefügt habe.
    Wir waren damals noch sehr jung, vor allem auch recht unsicher und unerfahren. Ich war so töricht, die Beziehung nach ca. 2,5 Jahren zu beenden, weil ich sexuell nicht klarkam und zu dusslig war, das gemeinsam zu lösen. Bereut habe ich diese Entscheidung vom ersten Tag an, aber bald danach war es zu spät. Doch drei Jahre später war es die Vorsehung, oder Schicksal oder Zufall (mag jeder entscheiden für sich), dass sich die Tür wieder öffnete, alles passte und ich bekam von Ihr eine goldene Brücke gebaut mit einem roten Teppich darauf. Ich verstehe bis heute nicht, warum ich an diesem Abend bei einer Gelegenheit überreagiert habe. Es war nach einer Feierlichkeit, wir waren aber nicht betrunken oder ähnliches. Ich wollte wohl zu schnell zu viel. Sie war so klug und sagte “Du musst mir nichts beweisen, wir beide haben noch so viel Zeit”… und ich war so dusslig… Wie ich genau reagiert habe, weiss ich nicht mehr und versuche erfolglos es mir ins Gedächtnis zu rufen. Sehr, sehr gern würde ich mit Ihr mal darüber reden.

    Diese Wunde heilt nach so langer Zeit nicht. Ich selbst tue aber auch nichts für die Heilung. Jeden Tag sind die Gedanken mal bei ihr, mal mehr mal weniger, selbst in meiner Hochzeitsnacht war sie dabei. Ich weiss, dass ich mir selbst verzeihen muss und dann wird das besser. Aber innerlich möchte ich das gar nicht, das wäre als ob man sie dann endgültig verlieren würde. Und dabei weiss ich nicht einmal, wie sie darüber denkt und wie es ihr ergangen ist. Auch das würde ich so sehr gern mal mit ihr bereden.

    Liebe Grüsse von
    Mark

    • Madame Fox

      Lieber Mark,

      Wow, noch so eine ergreifende Geschichte. Vielleicht hilft es dir, dass am Ende doch alles so kommt, wie es soll. Eines Tages kommt vielleicht der Punkt, an dem es sich von ganzem Herzen richtig anfühlt, noch einmal den Kontakt zu suchen. Du wirst wissen, wann es soweit ist. Ansonsten bleibt uns die Dankbarkeit diese tiefgreifende Verbindung zu einem Menschen fühlen zu dürfen.

      Liebe Grüße
      Madame Fox

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